Anmeldung bestätigt

Danke für Ihre Anmeldung für den Lokstadt Newsletter.

background

«les Wagons» passt perfekt zur Lokstadt, denn das Bistro besteht aus der Lok, dem Personenwagen und dem Gepäckwagen der ersten elektrischen Uetlibergbahn, die vor rund 100 Jahren täglich auf den Zürcher Hausberg fuhr. Die ganze Wagenformation wurde nach Winterthur transportiert und dort zum Restaurantbetrieb umgebaut.

Anja Holenstein und Floh Moser sind die beiden glücklichen Besitzer des «les Wagons». Ihr Bistro in den 100-jährigen Zugwagen erreicht man vom Bahnhof Winterthur aus zu Fuss in nur 10 Minuten. Da, wo bis vor kurzer Zeit Brachland war, haben die zwei Geschäftspartner ihren Platz gefunden. «Hier entsteht gerade ein Stadtteil mit ganz anderem Charakter als in der Winterthurer Altstadt. Wir kamen mit «les Wagons» bewusst «zu früh» hierhin, denn wir finden dieses langsame Entstehen etwas Schönes».

 

Das Bistro ist die ehemalige Uetlibergbahn.

Doch wie kam es dazu, dass alle drei Wagen der ehemaligen Uetlibergbahn hier ihren Standort fanden? Eine lange Geschichte, kurz erzählt: Die SZU bot den beiden die Lok und den Personenwagen an, nachdem die Leihgabe ans Verkehrsmuseum Luzern auf ihr Ende zugegangen war. Und den noch fehlenden Gepäckwagen fand Floh Moser über Google Earth aufgrund des Hinweises, ein ehemaliger SZU-Mitarbeiter habe den Wagen in seinem Garten zwischen deponiert. Seither steht die Zugformation hier auf stillgelegten Schienen. Floh Moser engagiert sich übrigens seit 20 Jahren auf dem Areal. Vor dem «les Wagons» war er lange in der Leitung von Kraftfeld und Portier aktiv. Nun sind die beiden Partner mit ihrer GmbH Besitzer wie auch Betriebsleiter des Bistros, und während den Öffnungszeiten ist meistens eine*r von ihnen anwesend. Dazu sagt Anja Holenstein lachend: «Wir behalten eben gerne den Überblick».

Die Wagen wurden sanft renoviert und haben ihren Charme behalten.

Die Zugwagen haben durch den Umbau nichts an ihrem ursprünglichen 20er-Jahre Charme eingebüsst – man fühlt sich darin wie in vergangenen Zeiten. Und so zieht das Bistro von Kindern bis zu Erwachsenen und Senior*innen alle an. Und natürlich auch die Zugfans, die vor allem herkommen, um den Zug zu fotografieren. Man kommt aber nicht nur wegen der Attraktion hierhin, sondern auch wegen der schönen Stimmung hier am Lagerplatz und an den Gleisen. Und nicht zuletzt, weil hier biologisch und nachhaltig gekocht wird.

In der Küche werden richtige Menüs gekocht – trotz beschränktem Platz.

Die Arbeitsfläche in der Küche im ehemaligen Gepäckwagen ist sehr beschränkt. Trotzdem werden hier richtige Menüs gekocht, denn die Lokalität bestimmt das Angebot: In diesen charmanten antiken Wagen wollen die Leute einfach schön essen. Und das passt ja. Auch sonst ist es recht eng in diesem speziellen Bistro. Anja Holenstein: «Wir nehmen diese Enge als positiv wahr, sie macht unsere Location gemütlich!».

Feierabendbier und Plättli: Das les Wagons ist der ideale Ort für laue Sommernächte.

Anja Holenstein hat Germanistik studiert, Floh Moser Industriedesign, und dennoch: Die beiden Inhaber stehen in ihrem Bistro selbst am Herd.

«Wir machen alles mit viel Herzblut. Egal, ob kochen oder im Service arbeiten. Unser Betrieb ist so klein, dass eben jede*r verschiedene Aufgaben und Verantwortung übernehmen muss».

Anja Holenstein

In der warmen Jahreszeit kommen zu den 30 Plätzen im Bistro zusätzliche 50 Aussenplätze, und darauf freuen sich die beiden. Dann sitzen die Leute gemütlich an der Abendsonne, die hier auf dem Lagerplatz am allerlängsten scheint. Man kann dann einfach etwas trinken und dazu ein Plättli bestellen.

Das Bistro setzt auf sorgfältig ausgewählte Lebensmittel und Getränke sowie auf kleine Produzent*innen. Floh Moser wohnt auf dem Land und meint dazu: «Dort lernt man sich kennen, und über jeden Kontakt kann ein weiterer entstehen». Manchmal kommen Produzent*innen sogar hier essen und stellen bei dieser Gelegenheit ihre Produkte gleich vor Ort vor. Und weil hier saisonal gekocht wird, wechselt Speisekarte immer wieder. Daneben gibt es auch beliebte Standards: etwa den Schoggikuchen und das selber gemachte Brot.

Die beiden Gastgeber freuen sich, dass sich ihre Kundschaft mit dem Fertigstellen der Wohngebäude in der Lokstadt nochmals verändern wird. Bereits jetzt kommen immer wieder neue Stammkund*innen dazu. Und weil der Lagerplatz autofrei ist, entdecken auch immer mehr junge Eltern, dass sie sich hier an Sommertagen entspannt mit ihren Kindern aufhalten und dabei in Ruhe unter den Erwachsenen reden können.

Anja Holenstein und Flo Moser freuen sich auf die Sommerabende.

Worauf sich die beiden auf den Sommer hin am meisten freuen? Floh Moser «Auf unsere saisonalen Menüs – denn wir kochen beide sehr gerne mit Wildblumen und Kräutern». Und Anja Holenstein «Auf die Sommerabende. Wenn die Leute hier verweilen, sich mit einem Glas Wein auf das Perron und auf unsere Kissen setzen – und gar nicht mehr nach Hause gehen wollen. Dann lebt der Lagerplatz so richtig».

Hier mehr über «les Wagons» erfahren

Zurück

Die ersten Lokstädter im Porträt

Willkommen Rolf Heusser!

die Geschichte

Stadtgespräch #2

Kreativität trifft auf Bewegung

die Geschichte

Modemanufaktur Pila

Stoffe sind die Hauptquelle meiner Inspiration

die Geschichte