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Früher Loks, heute Lokstadt: Ein Ort voller Eisenbahngeschichte.

Wo heute die Lokstadt entsteht, befanden sich einst die Werkshallen der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM). Es war die bedeutendste Lokschmiede des Landes und ihre Loks schrieben Eisenbahngeschichte. Einige davon geben den Gebäuden der neuen Lokstadt ihren Namen.

ELEFANT

Einst das stärkste Zugtier am Gotthard.

1909 wurde die Gotthardbahn (GB) verstaatlicht. Umgehend benötigten die SBB für ihre Güterzüge kräftigere Triebfahrzeuge. Die SLM entwickelte eine 5/6 gekuppelte Güterzugslokomotive, die bis zu 320 Tonnen schleppen konnte. Das Kraftpaket hatte bald verschiedene Übernamen, u. a. «Elefant».

Bis 1917 verliessen 30 Elefanten die SLM-Werkshallen.

KROKODIL

Elektro-Power frisst Dampfkolosse.

Die Gotthard-Strecke beflügelte den Schweizer Lokbau immer wieder zu Höchstleistungen. Mit dem «Krokodil» vom Typ Ce 6/8 II entstand ab 1919 die wohl legendärste Elektrolok der SLM (in Kooperation mit der MFO). Wie die Lok zu ihrem Namen kam, ist nicht überliefert: Ist es die gelenkige Bauweise mit «Schnauze», «Körper» und «Schwanz»? Oder weil die neuartige Elektrolok die alten Dampfkolosse regelrecht «auffrass»?

Die «Krokodile» waren später auch im Mittel- und Flachland zum Einsatz.

TIGERLI

Auf den Rangierbahnhöfen zuhause.

Neue Bahnhöfe, neue Bedürfnisse: Nach 1900 benötigte die SBB kräftige und flinke, aber anspruchslose Dampflokomotiven für den Rangierbetrieb. So baute die SLM dreiachsige Maschinen vom Typ E 3/3. Und weil diese unermüdlich auf den Bahnhöfen herum-«tigerten», nannte man sie alsbald «Tigerli».

Bis 1915 beschaffte die SBB 80 «Tigerli» für die Schweizer Bahnhöfe.

TENDER

Schlepper für Äthiopien und Graubünden.

Viele Dampfloks führten einen «Tender» mit, einen Vorratswagen für Kohle, der direkt an die Maschine gekuppelt war – derartige Konstruktionen werden Schlepptenderloks genannt. Die SLM baute 1899 bis 1912 beispielsweise für die Compagnie Impériale des Chemins de Fer Ethiopiens insgesamt 16 solcher Lokomotiven. Sie trugen Namen wie «Puissant», «Rapide», «Fier», «Genereux». Später wurden leistungsfähigere Zylinder-Verbundlokomotiven des Typs G 4/5 gebaut, welche sowohl nach Äthiopien wie auch ins Bündnerland geliefert wurden. 

Die Schlepptenderlok "Puissant" wurde 1902 von der SLM gebaut.

HABERSACK

Immer mit Proviant unterwegs.

Ohne Kohle keine Energie: Oft führten die Dampfloks einen separaten Vorratswagen mit. Bei den Eb 3/5 löste man das Problem anders: Die SLM-Lokomotive führte ihren Brennstoffvorrat selbst mit. Bald erhielt sie den Übernamen «Habersack» (Hafersack), denn sie war wie ein Arbeitspferd, dem man den Habersack umgehängt hatte, damit es sich selbst mit Wasser und Kohle verpflegen konnte.

2,5 t Brennstoffvorrat hatten im «Habersack» Platz.

ROTER PFEIL

Erst Provinz-, dann Prestigezug.

Wo sie (heute) auftauchen, werden sie bestaunt: Die «Roten Pfeile» waren von der SLM in Kooperation mit Elektrofirmen gebauten Leichttriebwagen für den Einsatz auf Nebenlinien. 1946 wurde Winston Churchill in einem zweiteiligen, 1939 an die SBB gelieferten «Roten Pfeil» durch die Schweiz geführt.

Noch heute für Ausflugsreisen durchs Mittelland im Einsatz.

BIGBOY

Eine der weltweit grössten Dampfloks.

Wo Kohle günstig war, setzte man noch bis in die 1950er-Jahre erfolgreich Dampflokomotiven ein. Sie repräsentieren das grosse Finale des Dampf-Zeitalters: Die «Bigboy»-Kolosse der Union Pacific Railroad, welche in Amerika gebaut wurden, gehören weltweit zu den grössten Dampfloks.

Die 550-Tonnen-Kolosse «Bigboy» gelten als Meisterleistungen.

 
Lokomotiven und ihre Namen.

Lokomotiven trugen in der Regel Fabriknummer und Serienbezeichnung. Ihre Namen bekamen sie von Käufern, von Bahnarbeitern oder von der Öffentlichkeit. Entsprechend gross ist die Namensvielfalt. Das passt zur Lokstadt!

Winterthurer Loks auf der Erfolgsschiene.

Früher hiess es: Kirschtorten kommen aus Zug, Geschnetzeltes aus Zürich und Lokomotiven aus Winterthur. Wie kam es, dass Winterthur zur Lokschmiede der Schweiz wurde? Erleben Sie 190 Jahre Eisenbahngeschichte im Schnellzugtempo.

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